Warum ist Stillen wichtig?

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Rund um das Thema Hebammen und Geburtshilfe gibt es jede Menge Fragen. Wir versuchen Antworten zu geben!

Fragen und Antworten

Warum ist Stillen wichtig?

Fragen & Antworten

Ohne Zweifel ist Muttermilch die natürliche und damit gesündeste Ernährung für Säuglinge, denn sie enthält alle für die Entwicklung des Babys nötigen Inhaltsstoffe in optimaler Zusammensetzung. Muttermilch ist zudem mehr als nur Nahrung. Der enge Körperkontakt während des Stillens vermittelt dem Säugling Liebe und Geborgenheit und fördert die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. 

Deshalb beginnen nach der Geburt rund 80 - 90 Prozent der Frauen in Deutschland mit dem Stillen. Sowohl Hebammen als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen das ausschließliche Stillen gesunder Säuglinge für etwa sechs Monate. Auch nach Einführung von Beikost ist es ratsam nach Bedarf des Babys im gesamten zweiten Lebenshalbjahr und gerne auch länger weiter zu stillen (wenn Mutter und Kind dies wünschen). 

Das soziale Umfeld prägt den Stillprozess

Dennoch stillen viele Mütter ihre Kinder deutlich früher als empfohlen ab. Gründe hierfür liegen oft im sozialen Umfeld der Mutter. Durch polarisierende Debatten zum Thema Stillen in der Öffentlichkeit oder am Arbeitsplatz und durch die massive Werbung für Muttermilchersatzprodukte entwickeln die Mütter nicht selten Ängste und Hemmschwellen, die sie negativ beeinflussen und damit das Stillen erschweren . Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, sollten in der Öffentlichkeit Orte zur Verfügung stehen in denen sich stillende Mütter wohl fühlen. In Osnabrück hat die Aktion „Zum Stillen Willkommen“ hierfür regional die Weichen gestellt. Zahlreiche Firmen, Geschäfte, Cafés und Einrichtungen haben sich der Aktion angeschlossen und sorgen in ihren Räumen für eine stillfreundliche Atmosphäre für Mutter und Kind. Ein Aufkleber weist diese Orte als stillfreundlich aus. Auch der Deutsche Hebammenverband hat im vergangenen Jahr im Rahmen der Weltstillwoche auf Bundesebene eine Landkarte der stillfreundlichen Orte erstellt. Dadurch soll mehr Akzeptanz für das Stillen erreicht und werdende, wie auch bereits stillende Mütter unterstützt werden.

Umfassende Aufklärung durch die Hebamme

Bei allen Fragen rund um das Stillen ist die Hebamme eine Schlüsselfigur. Sie pflegt einen engen Kontakt zu den Frauen und betreut sie idealerweise schon ab Beginn der Schwangerschaft . In dieser Zeit kann sie die Schwangere umfassend auf das Stillen vorbereiten, sie mit allen wichtigen Informationen versorgen und zudem Ängste und Unsicherheiten abbauen. Anders als Ärzte haben Hebammen mehr Zeit für die Betreuung der werdenden Mütter und können sie darin unterstützen den Fähigkeiten ihres Körpers zu vertrauen. Eine gute Körperwahrnehmung wirkt sich nicht nur positiv auf das Stillen aus sondern hat auch Einfluss auf einen physiologischen Verlauf der Schwangerschaft und eine selbstbestimmte Geburt. 

Die Weltstillwoche 2016

Um die Bedeutung des Stillens hervorzuheben, findet jährlich die Weltstillwoche in über 120 Ländern statt. Sie wird als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernder Organisationen initiiert. Darunter sind das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die „World Alliance for Breastfeeding Action“ (WABA) wählt jedes Jahr ein neues Thema. Die diesjährige Weltstillwoche vom 3. bis zum 9. Oktober 2016 steht unter dem Motto „Stillen – Fundament für nachhaltige Entwicklung“ („Breastfeeding – a key to sustainable development“). Sie weist darauf hin, dass sich Stillen sowohl für gegenwärtige als auch für kommende Generationen und ihre Umwelt „nachhaltig“ auswirkt. Außerdem soll sie neue informative Impulse setzen, um das Engagement zur Förderung und Unterstützung des Stillens allgemein zu stärken.

Nachhaltigkeit durch das Stillen

Der WABA Co-Geschäftsführer Dr. Amal Omer-Salim erklärt den Aspekt der Nachhaltigkeit wie folgt: „In einfachen Worten bedeutet nachhaltige Entwicklung eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der jetzt lebenden Menschen erfüllt, ohne dabei zu riskieren, dass künftige Generationen ihren Bedarf nicht mehr befriedigen können.“ Als natürliche Nahrung für Säuglinge und Kleinkinder, trägt das Stillen zur Bekämpfung von Armut und Hunger bei und unterstützt dabei die bestmögliche körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Anders als Muttermilchersatzprodukte, ist das Stillen die optimale Alternative für eine umweltfreundliche Ernährung ohne Energieverschleiß und Abfallproduktion.

Weitere Informationen zur Weltstillwoche

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